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Lebensgeschichten

Transgender-Aktivistin Diva Maguy floh aus dem Libanon nachdem sie undercover gefilmt wurde, wie sie in Drag auftrat.

Dazed 07/04/2017

Transgender-Aktivistin, Performancekünstlerin und Modedesignerin Diva Maguy, die bei ihren Freund*innen als "Maggie" bekannt ist, trotzte den tückischen Gewässern des Mittelmeeres.

Jetzt macht sie sich mit der Partyreihe „Queens Against Borders“, die sie in Berlin veranstaltet, einen Namen und kämpft für Transgender-Rechte.

“Ich weiß nicht, warum ich keine Angst hatte, als ich auf dem Boot war”, sagt sie. “Als ich auf das Boot ging, sagte ich mir, ich werde im Meer sterben oder meinen Traum verwirklichen.” Jetzt ist dieser Traum, eine Modedesignerin zu werden und ihre kreativen Talente und Plattformen zu nutzen, um die Sichtbarkeit von Transgender, und insbesondere von LGBT Geflüchteten, zu verbessern.

In einer kleinen Stadt im Libanon geboren, wusste Maggie immer, dass sie eine Designerin und ein Künstlerin werden wollte. Als sie jünger war, hatte sie immer die Kleidung ihrer Schwester angezogen, bis sie in ihrer sehr engen und konservativen Gemeinschaft verpönt wurde. Nachdem sie mehrere Bedrohungen und Formen der Belästigung erhalten hatte, zog sie sich zurück, um eine akzeptierendere community in der Hauptstadt Beirut zu finden.

Mit 18 Jahren entwickelte sich ihre Leidenschaft für Mode und Make-up zu ihrem Job. Als sie in den underground-Clubs nachts auftrat, entdeckte sie ihre Liebe zur Aufführung. Aber das hielt nicht lange an. Ein Reporter filmte sie mit einer Spycam und machte sie zu Nationalnachrichten in einem Bericht, der “queere Kultur” verurteilte.

Danach hörte die Polizei nicht auf, sie wegen der “schwulen Probleme” der Stadt anzurufen und zu belästigen. Als Gefahren der Gewalt eskalierten, beschloss Maggie, ihr Land zu verlassen und ihre Reise nach Europa zu beginnen. Jetzt nutzt sie ihre Talente, um für die Rechte anderer zu kämpfen und die vielen Gründe aufzuzeigen, warum Mitglieder der LGBT community oft gezwungen sind, aus ihrem Land zu fliehen.

Sie will die Partyreihe „Queens Against Borders“, die von ihr und der australischen Drag Queen Olympia Bukkakis veranstaltet wird, zu einem Raum machen, in dem LGBT-Geflüchtete ihre Talente präsentieren können, empowered werden und in dem Bewusstseinsbildung gefördert wird.

Das SOGICA Team hat Glück, Maggie an Bord zu haben.